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Zillertal-Tour 2018 - Alles irgendwie anders…

Die letzte Tour zur Zillertaler Höhenstraße habe ich im Jahr 2011 organisiert. Damals fand die Tour im Juli statt. Statt Hochsommer hatten wir allerdings einen Kälteeinbruch mit Nebel und Schnee auf der Zillertaler Höhenstraße. Einige werden sich bestimmt noch erinnern.

Diesmal also August 2018 mit Jahrhundertsommer! Pünktlich zur Tour macht selbiger Pause und wir haben – wie sollte es anders sein – einen Kälteeinbruch. Trotz unschöner Wetterprognose haben sich immerhin zehn Zettis – alles Roadster (!) – mit 17 Personen am Treffpunkt eingefunden. Auch drei Gäste konnten wir begrüßen. Das Wetter war immerhin trocken mit ein paar blauen Flecken zwischen den Wolken. Nur kühl war es, was einige durchaus als angenehm empfanden. Überwiegend offen starteten wir mit ein paar Minuten Verspätung in Sauerlach, was ein glückliches Timing war wie wir später sehen werden.

Bis zur ersten kurzen Pause am Sylvensteinspeicher lief alles nach Plan. Die erste große Hürde, die große Baustelle in Bad Tölz, meisterten wir perfekt in einer Ampelphase. Vom Sylvenstein ging es weiter in Richtung Achensee, wo sich kurzzeitig noch ein schwedischer Zetti unserer Kolonne anschloss.

Dann die Schrecksekunde: Ein Kompaktwagen aus dem Gegenverkehr kollidiert mit der Leitplanke und schießt auf dem Dach liegend über die Fahrbahn. Nach ein paar Minuten steht fest: Keine gravierenden Verletzungen, nur Materialschaden und ein Riesenglück, dass zum Unfallzeitpunkt gerade eine Lücke im Verkehr war, so dass kein anderes Fahrzeug abgeschossen wurde. Glückliches Timing halt. Da genügend Ersthelfer vor Ort waren, konnten wir schnell unsere Fahrt fortsetzen und noch zeitig zur Mittagspause einkehren.

Im Ferienhotel Platzlhof hat man extra für uns die Küche über Mittag besetzt und uns eine kleine, aber gute Essensauswahl angeboten. Wie ich hörte, waren alle sehr zufrieden. Und auch bei der weiteren Planung war man uns im Platzlhof behilflich. Man fand heraus, dass die Zillertaler Höhenstraße offiziell gesperrt ist: -2°C, Schnee und Nebel. Benutzung nur auf eigene Gefahr möglich. Wie war das noch 2011? Irgendwie hatte ich gerade ein Déjà-vu. Wir haben dann über die folgenden Alternativen abgestimmt:

  1. Wir fahren die Zillertaler Höhenstraße (über 2.000m Höhe) auf eigenes Risiko.
  2. Wir fahren den Gerlospass (rund 1.600m Höhe) in Richtung Krimmler Wasserfälle rauf und schauen mal, wie weit wir ohne Schnee kommen.
  3. Wir fahren direkt zur eigentlich geplanten Kaffeepause in Zell am Ziller und fahren die Sommerrodelbahn.

Die große Mehrheit war für Alternative 2.

Da sich damit dann noch eine längere Tour andeutete begann schon nach der Mittagspause das „Zehn-Kleine-Negerlein-Spiel“. Der erste verabschiedete sich, damit es am Abend nicht zu spät bei ihm wird. Die anderen fuhren den Gerlospass rauf, zwar mit etwas Schnee auf der Wiese, aber mit freien Straßen. Der Mann an der Maut-Station auf 1.600m Höhe sagte noch zu mir: „Ist es nicht etwas frisch heute zum Cabrio-Fahren?“ Scherzkeks…

An den Krimmler Wasserfällen machten wir dann eine Kaffeepause mit Besichtigung der Wasserfälle. Hier haben natürlich die Niederschläge der letzten Nacht ein atemberaubendes Schauspiel erzeugt. Enorme Wassermassen donnerten ins Tal. Da kommen glatt Erinnerungen an „Maid of the Mist“ und die Niagara-Fälle auf. Dieser ungeplante Programmpunkt war auf jeden Fall viel schöner als die Sommerrodelbahn.

Nachdem wir nun schon so weit in Richtung Osten gefahren waren, machte der eigentlich geplante Rückweg über den Achenpass keinen Sinn mehr. Wir entschieden uns für die Alternativroute über Mittersill, den Pass Thurn, Kitzbühel, Kufstein und Thiersee. Dass wir dabei vor allem diejenigen, die noch weiter nach Hause fahren mussten, Stück für Stück verabschieden mussten, ist schade, aber auch verständlich. Der harte Kern mit fünf Zettis fuhr noch durch bis zum Schliersee und wurde mit tollen kurvigen Straßen belohnt. Bis auf ein Wohnmobil, das schnell und fair Platz gemacht hat, hatten wir auch keinen Verkehr, so dass wir noch richtig zügig am Schluss gefahren sind. Das Wetter wurde auch immer sonniger. Und es war von ein paar wenigen Tropfen am Vormittag am Achensee auch die ganze Zeit trocken.

Mein Fazit: Alles irgendwie anders als geplant, aber alles wunderschön. Mein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmer für die gute Stimmung und die vorbildliche Disziplin!

Euer Martin

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