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Südtiroltour 2016

Wein, Obst, Speck, Sonne, Berge und Kurven, da denkt man doch gleich an den nördlichsten Teil Italiens, Südtirol oder Alto Adige wie der Italiener sagt.

Nach vielen Jahren der Abstinenz haben Bernd-Ludwig und Martin wieder eine der legendären Südtiroltouren angeboten. Alle die dabei waren, wurden nicht enttäuscht. Doch der Reihe nach. Am 15.06.2016 früh morgens gegen 08.00 Uhr trafen sich 19 Fahrzeuge am Rasthof Allgäuer Tor West an der BAB 7.

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Der Tag schien verheißungsvoll zu werden. Bei etwas kühlen Temperaturen blinzelte schon die Sonne durch den leichten Wolkenschleier. Es war klar - nachdem bislang Regen die Saison vor allem im Süden der Republik dominierte - die Dächer kommen runter! …bei denen, wo es möglich ist…

Nach dem die Administration erledigt und ein kurzes Briefing durch Martin und Bernd-Ludwig durchgeführt war, drängte es uns alle auf die Piste. Zügig eilte der komplett mit Funkgeräten versorgte Tross auf der A 7 Richtung Süden. Das Wort „zügig“ sollte bei dieser Tour seiner Definition mehr als gerecht werden.

Ein komplettes Novum war bei dieser Tour, dass sich die beiden Organisatoren dieses Mal komplett zu einer Versorgung unter Tags aus der „Tüte“ entschlossen hatten. „Lunchpaket“ war das Wort der Tour, was die Verpflegung während des Tages betraf, bis auf die kleine Ausnahme am Tag 1.

Zwischenzeitlich hatten wir Nesselwang und Pfronten hinter uns gelassen und schwangen elegant durch das Lechtal in Richtung Hahntennjoch und Imst. Der neue Asphaltbelag oberhalb von Boden am Hahntennjoch zeigte dem einen oder der anderen ambitionierten Lenker/in, dass die „Fahr“-Physik auch Grenzen hat. Das DSC/ASC - sofern vorhanden - meldete sich wild blinkend.

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Nach einem kurzen Fotohalt auf dem Hahntennjoch (1.903m) ging es Richtung Imst und die Umgehung Landeck hinauf nach Acla da Fans im schweizer Zollausschlussgebiet Samnaun. Tanken hat da richtig Spaß gemacht: Der Liter Super für 0,93 Euro und Super Plus für 1,03 Euro.

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Nach dem Mittagsmahl erwartete uns strahlender Sonnenschein. Über den Reschenpass ging es hinein nach Südtirol. An der bei vielen bekannten Brauerei Forst bogen wir scharf nach rechts ab, um in Richtung Mendelpass weiter zu fahren. Diesen scharfen Hüftschwung konnten dann doch einige nicht nachvollziehen, so dass sie geradeaus Richtung Meran fuhren. Jetzt konnten die zuvor genannten Funkgeräte ihre volle Wirkung entfalten. Während wir mit der Hauptgruppe oben am Hang durch schöne Weinberge rollten, befand sich die untere Gruppe auf der Schnellstraße nach Bozen. Die Vereinigung der beiden Gruppen gelang uns wieder, bevor es hinauf Richtung Gampenjoch ging. Etwas, das ohne die Funkgeräte so nicht möglich gewesen wäre. Eine Beschaffung des Clubs, die sich mehr als bezahlt gemacht hat.

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Um wieder entspannter sitzen zu können, gab es auf der Passhöhe Mendelpass (1.363m) noch eine letzte Pause.

Danach schwangen die Zettis durch massig Kehren Richtung Kaltern. Nach dem wir das Eisacktal überquert hatten, nahmen wir die letzten Kehren des Tages Richtung Montan und Hotel Tenz unter die Räder. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir am frühen Abend das Hotel.

Ein leckeres Abendessen erwartete uns nach dem Duschen bzw. Schwimmbad- oder Saunabesuch, dazu kamen benzinhaltige Gespräche und das eine oder andere geistige Getränk.

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Am nächsten Morgen trafen wir uns nach einem guten Frühstück und dem Empfang des Lunchpaketes auf dem Parkplatz vor dem Hotel zum Briefing. Kurz und knackig gab es letzte Instruktionen durch die Organisatoren der Tour. Rein in den Zetti, Mütze auf und schon rollte die Karavane bergwärts Richtung Dolomiten, denn heute stand die Sellarunde auf dem Programm.

Es ist selbstredend, dass wieder der Planet vom Himmel strahlte. Nach zügiger Fahrt erreichten wir über den Passo di Lavazé (1.808m) und den Karersee das Pordoijoch (2.239m).

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Weiter ging es über den Passo Campolongo (1.875m) und den Passo di Valparola (2.192m) hinüber zum Passo Falzarego (2.105m). Von dort rollte die Karawane zum Passo di Giau. Am Fuße des Passes wurde durch Martin „freies Fahren“ ausgerufen. Das heißt: jeder konnte in seinem Tempo den Pass entweder hinauf jagen, oder gemütlich nach oben fahren und die Aussicht genießen. Treffpunkt war auf der Passhöhe. Nachdem dort jeder noch seine Bilder geschossen hatte, ging es abwärts erneut hinüber zum Falzarego.

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Über den Passo Campolongo und die den meisten bekannten Pässe, das Grödnerjoch (2.121m) und das Sellajoch (2.244m) erreichten wir nach flotter Fahrt unser Hotel. Wer Super Plus für die Versorgung seiner Pferdchen benötigte, hatte noch einige Kilometer mehr Fahrspaß hinunter nach Auer, denn den guten Saft gab es eben nur dort bei ENI.

An diesem Abend gab es nach einem guten Abendessen auch noch Fußball - für den der wollte. Deutschland erkämpfte sich ein mühsames 0:0 gegen Polen.

Am nächsten Morgen ging es früh aus den Federn auf die sogenannte Nordrunde. Nach einem kurzen aber intensiven Briefing ging es vom Hotel aus zunächst Richtung Kaltern am See und von dort hinauf zum Mendelpass.

Für die, die dem Druck einer kleinen Blasenschwäche nach dem Frühstückskaffee nachgeben mussten, wurde auf der Passhöhe eine kleine Pause eingelegt. Bei angenehm kühlen Temperaturen bewegte sich der Zettitross anschließend in Richtung Proveis und Meran. Von dort aus erklommen wir den Jaufenpass (2.094m) und schon ging es zügig hinunter nach Sterzing. Dort, wo manch einer eine Tankstelle mit Super Plus erhoffte, leider vergeblich. Italien, das Land der Sportwagen, hat da doch einige gravierende Defizite bezüglich der Versorgung mit hochoktanigem Sprit.

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Von Sterzing aus gings zügig hinauf zum Penser Joch (2.211m), wo um die Mittagszeit die mitgebrachten Lunchpakete hungrig verzehrt wurden. Manch einer hat seinem Zetti in kühler Bergluft die Haube geöffnet, um dem Aggregat Kühlung zu verschaffen.

Nach dem reichhaltigen Lunchpaket gings hinüber nach Klobenstein auf den Ritten (Hochebene, 900m bis 1.300m) und von dort hinunter nach Brixen. Eine sehr schöne Stadt. Leider hat das Navi des Führungsfahrzeuges dort so seine Tücken offenbart. Aber auch die Fußgängerzonen in Brixen sind ansprechend und die Wendemanöver beherrschten wir letztlich perfekt.

Nachdem die Tücken der Technik überlistet werden konnten, machte sich die Schlange der Zettis auf den Weg nach Lüsen, um von dort weiter Richtung Würzjoch zu fahren. Nach Lüsen tauchten wir tief in das Tal der Holzbrücken ein, was unseren Anführer dazu veranlasste, an wildromantischer Stelle eine kurze Rast für Mensch und Maschine einzulegen. Manche Blase hat´s ihm gedankt. Auch die Raucher kamen hierbei auf ihre Kosten.

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Nachdem die Motoren wieder steil bergan arbeiten mussten, hatte man unterhalb des Würzjochs dann doch ein Einsehen und wir bogen rechts ab in Richtung Klausen und Brennerautobahn. Talwärts war die Devise und wieder suchte man eine Tankstelle und wieder ohne die begehrten 98 Oktan. Es war ein Kreuz, kann ich euch sagen.

In Klausen ging es aufgrund vorgerückter Stunde auf die Autobahn und mit gut 120 Sachen in Richtung Auer. Noch kurz bei ENI vollgetankt und die letzten Kehren hinauf zum Hotel. Wieder ging ein schöner und ereignisreicher Fahrtag zu Ende.

Beim Abendessen gab es doch tatsächlich einen, der etwas von einem Verbrauch von 17 Litern Super Plus, nicht für den ganzen Fahrtag - nein auf 100 km, murmelte. Nachdem er Besitzer vergleichbarer Modelle abgefragt hatte, machte ihn das nicht wirklich glücklicher. Der Schnitt lag da bei guten 6 Litern weniger. Manch einer hat gemeint, es könnte auch am Fahrstil liegen……!

Freunde von Gewittern kamen an diesem Abend ebenfalls voll auf ihre Kosten. Ein kerniges Gewitter spielte PingPong zwischen den Berghängen. Dazu waren Blitze zu bestaunen, wie sie schöner fast nicht zu beobachten sind.

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Ging es am Freitag Richtung Norden, so machten wir uns am Samstag in schon bekannter Runde auf in den Süden. Auch heute war von Martin beim Briefing angekündigt worden, dass es bei der Auffahrt zum Passo Manghen und dem Passo di Brocon „freies Fahren“ geben wird. Zeit genug, die Haftfähigkeit der Pneus und die Leistung des Aggregats zu testen. Am Scheitelpunkt des Passo di Brocon (1.615m) wurde den Zettis bei schönstem Sonnenschein eine Verschnaufpause gewährt. Auch der drückende Morgenkaffee kam zu seinem Recht.

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Aber schon gings weiter hinunter nach Lausen. Über Castello, Tesino und Telve bis hin zum Lago di Stramentizzo rollten wir bis auf eine kleine Mittagspause unermüdlich durch die Dolomiten und angrenzende Regionen. Rechtzeitig zur Kaffeezeit setzte dann auch teils heftiger Regen ein. Hinter dem Lago teilte sich deshalb der Tross in zwei Teile. Diejenigen, die wetterbedingt den kürzesten Weg Richtung Hotel nahmen, und der andere, hartgesottene Teil, den per Streckenempfehlung vorgegebenen Weg. Gerüchte sagen, es wären einige Autos mit festem Dach dabei gewesen.

Zum gemeinsamen Abendessen haben wir uns alle wieder im Hotel getroffen, die mit und die ohne festes Dach. Bei einigen geistigen Getränken und lebhaften Gesprächen haben wir uns noch intensiv über das Erlebte, die schönen Strecken und das zügige Tempo unterhalten.

Am Sonntag nach dem Frühstück waren die schönen Tage leider vorbei. Da wir unmittelbar nach dem Frühstück die Rückfahrt angetreten haben, kann der Chronist zum Verlauf der kurzen Sonntagstour leider keine Ausführungen machen.

Das Wetter in den Alpen war eher sehr feucht von oben, als sonnig und warm.

Zum Schluss bleibt uns nur „Danke“ an die Veranstalter und Teilnehmer zu sagen. Es waren wunderschöne und erlebnisreiche Tage in Alto Adige. Wir sehen uns bestimmt wieder.

Ausfälle bei den Fahrzeugen gab es trotz teils höchster Beanspruchung nur einen, das war jedoch kein BMW Z3. Dies ist aber eine andere Geschichte…

Zettige Grüzzze
Joe und Christine

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