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Böhmerwald und Tschechien 30.7. bis 3.8.2017

Der Böhmerwald, eine ca. 200 km lange Bergkette entlang der deutsch-tschechisch-österreichischen Grenze, wird wegen seiner Lage und der dichten Wälder auch das grüne Dach Europas genannt. Seen, Hochgebirgsebenen, kristallklare Flüsse, Moorlandschaften und zum Großteil einsame und wenig besiedelte Gegenden prägen die Landschaft. Das hörte sich nach einem idealen Gebiet zum Zetti-Fahren an – uns so war es dann auch! Einfach toll.

Am Samstagabend (29.7.2017) trafen wir uns im Hotel Rittersgrün im Erzgebirge. Einige Zettis waren schon an den Tagen vorher auf der Erzgebirgetour unterwegs, die anderen reisten direkt an. Nach dem Abendessen erhielten wir von Ruth das Roadbook und wurden für den nächsten Tag gebrieft. Pünktlich um 8.30 Uhr sollte es am nächsten Tag losgehen, da wir eine lange Strecke von 327 km zu fahren hatten.

Der Sonntagmorgen (30.7.2017) empfing uns mit strahlendem Sonnenschein. Das bisher eher durchwachsene Wetter hatte sich pünktlich auf Hochsommer umgestellt. 30 Grad und mehr im Schatten waren vorhergesagt. Nach kurzer Fahrt überquerten wir die Grenze nach Tschechien und es kam uns vor, als tauchten wir in eine andere Welt ein. Wir fuhren über kleine Straßen durch dichteste Wälder, an Flüssen und Seen entlang, und sahen unberührte, ursprüngliche Landschaften. Autos gab es wenige, nur manchmal mussten wir Fußgängern oder Radfahrern ausweichen. Anfänglich wurden Mensch und Material durch den Fahrbahnbelag einer harten Rüttelprobe unterzogen. Ausfälle gab es aber keine. Die Straßen wurden wieder besser und wir konnten uns wieder auf die Natur um uns herum konzentrieren und dabei auch Störche beobachten. Mittags gab’s im original amerikanischen Country-Saloon 300 g Steaks, wobei die meisten aber eher zu Salat und Hähnchenfleisch griffen. Frisch gestärkt ging es weiter zu unserem Tagesziel Krumau, wo wir um 17.30 Uhr an unseren Hotels ankamen. Dort erwarteten uns noch zwei weitere Zettis, so dass wir dann mit 16 Fahrzeugen komplett waren. Das Hotelpersonal in der Villa Beatika hatte für uns einen Grillabend organisiert. Im schönen Garten, an einer langen Tafel, ließen wir uns am Abend Grillwürste, Fleisch und Salate schmecken. Mit Bier und Wein klang in der lauen Sommernacht der Tag aus.

Am Montag (31.7.2017) war vormittags Stadtbesichtigung und Einkaufsbummel in Krumau angesagt. Wir gingen zu Fuß!! in die sehenswerte Altstadt, die in einer Schleife der Moldau liegt. Dass die Stadt etwas Besonderes ist, war auch an der Vielzahl japanischer Touristen zu sehen. Einige aus unserer Gruppe wagten den Aufstieg auf die Burg und wurden mit einem grandiosen Ausblick auf Krumau und die Moldau belohnt. Nachmittags kamen unsere Zettis wieder zum Einsatz. Wir fuhren nach Budweis zur Brauereibesichtigung. Die Führung durch die seit 1895 bestehende Brauerei begann im Freien bei 33 Grad im Schatten. Im Sudhaus hatte es dann durch die hohe Luftfeuchtigkeit gefühlte 50 Grad, so dass die meisten froh waren, als wir in den 3 bis 4 Grad gekühlten Bierkeller kamen. Die dort frisch gezapfte Bierprobe schmeckte jedenfalls hervorragend. Anschließend ging es in die vollautomatische Abfüllanlage, wo täglich tausende Flaschen und Dosen abgefüllt werden. Für Technikbegeisterte war das ein Highlight. Nach dem Abendessen in der modernen Brauereiwirtschaft fuhren wir zurück nach Krumau und trafen uns noch im Hotelgarten.

Der nächste Tag, Dienstag (1.8.2017), war dann wieder ein Fahrtag. Es ging ins Quellgebiet der Moldau. Über kleine, kurvige Straßen fuhren wir zunächst zum Lipno-Stausee. 1959 wurde dort die Moldau zum größten See Tschechiens aufgestaut. Der See ist ein schönes Urlaubsgebiet für Familien, Radfahrer und Wassersportler. Im weiteren Verlauf erklommen unsere Zettis die Höhenlagen des Böhmerwaldes. Endlose Wälder, Flussläufe, Kurven und Wiesen begleiteten uns wieder. Im Nationalpark Böhmerwald waren dann doch einige Radfahrer unterwegs, konzentriertes Fahren war angesagt. Nach dem Mittagessen besuchten wir das Hochmoor Jezerni Slat. Es soll einer der kältesten Orte des Böhmerwaldes sein. Davon war aber nichts zu spüren und wir suchten schnell wieder den kühlenden Schatten der Bäume. Die Rückfahrt am Nachmittag war dann noch der große Hitzetest, das Thermometer an unserem Zetti zeigte 35 Grad. Beeindruckend war aber trotzdem noch das Dorf Holasovice, das einem Bilderbuchdorf aus einem Film gleicht. Nach 247 abwechslungsreichen und heißen Kilometern erreichten wir wieder Krumau. Das Abendessen gab es in einem Lokal in der Altstadt und zum Abschied saßen einige noch am Ufer der Moldau.

Der Mittwoch (2.8.2017) wartete mit einer Überraschung auf – es regnete. Wir fuhren mit geschlossenem Dach los. Nach einer Stunde trocken fahren, waren aber schon wieder alle Dächer (bis auf die zwei Coupés natürlich) offen. Wir kamen wieder am Lipnosee vorbei, trafen dort auf viele Radfahrer und freundliche Leute, die uns bestaunten und zuwinkten. Unser Mittagsziel war der Aussichtpunkt Moldaublick in Österreich. Der Aussichtsturm ist 24 Meter hoch und hat 137 Stufen. Wer den Aufstieg gewagt hat, wurde mit einer perfekten Aussicht auf die auf dem Parkplatz stehenden Zettis belohnt. Man konnte aber auch den Moldaustausee von oben bestaunen. Weiter ging es zurück nach Deutschland in den Bayerischen Wald und auf einmal war wieder alles ganz anders. Perfekte Straßenbeläge, teure Häuser, viele Hotels, viel Tourismus, viel Verkehr, wenig naturbelassene Landschaften. Nach einem Zwischenstopp am Baumwipfelpfad und Naturpark Lusen erreichten wir um 17.00 Uhr unser Ziel Deggendorf. Im Stadthotel Höttl genossen wir noch ein sehr gutes Abendmenü und wir ließen die letzten Tourentage nochmal Revue passieren. Am Donnerstagvormittag traten dann alle ihre individuelle Heimreise an.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Ruth und Ludger für die perfekte und hervorragende Organisation der Tour bedanken. Ein großes Lob aber auch an die ganze Gruppe, die sehr gut harmoniert hat. Wir haben uns kein einziges Mal verfahren, die Zettis waren immer beieinander und wir haben in den vier Tagen niemand verloren. Wir mussten auf niemanden warten und waren immer im Zeitplan unterwegs.

Es waren heiße, schöne und erlebnisreiche Tage auf traumhaften Zetti-Strecken.

Bericht: Jutta und Klaus Hämmer

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