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Sekt und flotte Kurven => Die Elsass-Tour 2020

vom 03.- 06. September 2020


Organisation und Tourleitung: Petra Ebenhofer-Kupiek und Peter Kupiek

Tour-Bericht: Traudl Wirsing

Donnerstag – Anreise; Begrüßung in der Sektkellerei Geldermann


Beinahe hätten Fred und ich an der Elsass-Tour nicht teilnehmen können! Bei der TÜV-Prüfung im Mai waren bei unserem Roadster die beiden Hinterachsschwingen beanstandet worden. Kein Problem, möchte man meinen, dann lässt man halt neue einbauen! Während der linke Querlenker bereits nach wenigen Tagen geliefert und von unserer Kfz-Werkstätte montiert worden war, ließ sich trotz intensiver Bemühungen nirgends ein rechter auftreiben.

Ende Juli standen wir bedrückt vor unserem Z3 a.D. Höchste Zeit, dem Peter und der Petra mitzuteilen, dass wir unsere Teilnahme an der Elsass-Tour wohl absagen müssten! „Kommt ja gar nicht in Frage!“, war Peters Antwort, „So ein Teil muss sich doch auftreiben lassen!“ Nur wenige Tage später hatten er und Jens zwar keinen neuen, aber immerhin einen gebrauchsfähigen Querlenker bei einer Autoverwertung in Rotterdam organisieren können, welcher nach dem Betriebsurlaub unserer Werkstätte gerade noch rechtzeitig vor Reiseantritt geliefert und eingebaut werden konnte.
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die beiden!

Jetzt sind wir unterwegs und genießen die seit Wochen vermisste Freiheit des Roadster-Fahrens.

Gegen 16 Uhr kommen wir in Breisach am Rhein an und sind begeistert von der Lage des Hotels ganz oben am Münsterberg. Vom Balkon aus schweift unser Blick in weitem Bogen über den Rhein und die Vogesen. Gleich danach geht´s los: Wir treffen die Tour-Teilnehmer. Ein paar kennen wir schon von früheren Ausfahrten, mit den anderen machen wir uns bekannt. Peter spricht ein paar Sätze zur Begrüßung und schon sind wir unterwegs zur nahegelegenen Sektkellerei Geldermann.

Während der Führung erfahren wir eine Menge über die Sekt-Herstellung und -Lagerung. Demnach perlen in jeder Flasche Geldermann-Sekt eine Million Kohlensäure-Bläschen! Beim anschließenden Begrüßungssekt spüre ich ganz deutlich, dass sich einige dieser Bläschen einen Weg in meinen Kopf gebahnt haben müssen und dort jetzt herumwuseln! :)

Nach einem delikaten Abendessen lassen wir den Tag in sehr angenehmer Tischgesellschaft ausklingen.


Freitag – Hartmannsweilerkopf, Grand Ballon, Besuch bei Liebherr-Mining in Colmar

Sonnenaufgang mit Vollmond, die Vogesen in orangefarbenes Licht getaucht. Frühstück, Briefing am Hotelbrunnen, Abfahrt.

Jetzt können wir endlich starten: Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur gleiten vierzehn Zettis den Münsterberg hinunter. Wir überqueren den Rhein und fahren zügig durch pittoreske Dörfer und endlose Maisfelder. Danach geht es auf der D431 in vielen Kurven und Kehren hoch zum höchsten Punkt der Vogesen, dem Grand Ballon.

Auf dem Weg dorthin machen wir Halt am Hartmannsweilerkopf, auf welchem ein Ehrenmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen französischen Soldaten errichtet wurde. Beim Anblick der Grabkreuze gerät so mancher ins Grübeln …

Der Himmel ist strahlendblau und die Fernsicht schlichtweg atemberaubend. Am Horizont ist klar die Silhouette der Westalpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau zu erkennen.

Kurze Zeit später haben wir den Gipfelparkplatz am Grand Ballon erreicht. Etwa die Hälfte der Gruppe macht sich sofort auf den etwa 15minütigen Weg zum Gipfel (1.424 m), auf welchem sich eine Radarstation mit einer Aussichtsplattform befindet. Beim Rückweg bewundern wir die farbenprächtige Vegetation.

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Die weitere Streckenführung lässt die Fahrerherzen höher schlagen: Anfangs windet sich die Route des Crétes in weit geschwungenen Kurven entlang des Vogesenkamms, danach geht es über die bekannte Passstraße Col de la Schlucht in engen Serpentinen hinab ins Tal. Wir erreichen Colmar nach einem wahren Kreisverkehr-Hindernisparcours.

Hier besuchen wir das Mining-Baggerwerk von Liebherr. Natürlich müssen wir uns auch auf dem weitläufigen Werksgelände an die Corona-Hygieneregeln halten und während der Führung Schutzmasken tragen.

Wir bestaunen die gewaltigen Großhydraulikbagger, die auf der ganzen Welt in Minen und im Tagebau zum Einsatz kommen und den hohen Logistikstandard in der Lager- und Auslieferungshalle.

Dank der umsichtigen und routinierten Fahrweise aller Beteiligten kommen wir geschlossen in Breisach an. Eine schnelle Dusche und schon können wir den Tag bei einem geselligen Abendessen und interessanten Gesprächen ausklingen lassen. Zunächst aber wird mit einem Glas Sekt auf den Geburtstag von Bernd angestoßen.

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Samstag – Eguisheim, Ferme Grieb, Kayersberg

Frühstück, Briefing, Abfahrt.
Ich habe meinen Auftrag, den Tourenbericht zu verfassen, mit vorbildlicher Disziplin, ohne Ausflüchte und ohne Gejammere übernommen! :)

Wieder bewegt sich unsere Zetti-Kolonne den Münsterberg hinab. Die heutige Route führt uns zunächst nach Achkarren im Kaiserstuhl, einem der bekanntesten Weinbaugebiete Deutschlands. Danach wird der Rhein bei Sasbach überquert. Bei überwiegend sonnigem Wetter fahren wir zügig durch eine ganze Reihe von typisch elsässischen Dörfern. Alte Fachwerkhäuser mit (Krüppel-)Walmdächern, Holzfensterläden und farbigen Fassaden prägen das Ortsbild, ebenso wie der auffällige Blumenschmuck, der nicht nur an den Häusern prangt, sondern auch an Zäunen, Treppen, Straßenlaternen und Brückengeländern. Dann wären da noch die unzähligen Bodenwellen, die jeden Zetti-Fahrer abrupt auf die Bremse treten lassen.

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In Eguisheim werden wir schon erwartet. Das nur wenige Kilometer südwestlich von Colmar gelegene Dorf zählt zu den schönsten des Landes. Petra und Peter haben für uns einen geführten Rundgang organisiert. Vorher ist noch Geduld gefordert: für die reservierten Parkplätze ist jeweils ein kennzeichengebundenes Parkticket zu lösen.

Da sich (mit einer Ausnahme) alle Gassen ringförmig um die Burganlage im Zentrum legen, wird Eguisheim stadttypologisch als „Zwiebelstadt“ bezeichnet. Wir bewundern die alten Fachwerkhäuser mit ihren einzigartigen Fassaden und dem überreichen Blumenschmuck.

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Nach dem gemeinsamen Mittagessen passieren wir auf unserem Weg Richtung Südwest zunächst weitere kleine Ortschaften bis sich dann die Straße kurvenreich nach oben schraubt. In einer steilen Spitzkehre biegen wir auf einen schmalen Waldweg ab, der uns direkt zur Ferme Grieb führt. Kaffeepause – mit hausgemachten Heidelbeer- und Mirabellenkuchen.

Frisch gestärkt brechen wir wieder auf. Entlang des Krut-Wildensteiner Stausees geht es flott voran Richtung Route des Crétes. Der Himmel verdüstert sich zunehmend und die Temperatur fällt rasch. Als wir schließlich – wiederum im Convoi – den Gipfel des 1.363 m hohen Hohnecks über eine schmale Serpentinenstraße erreichen, pfeift uns ein kalter Wind um die Ohren. Für die grandiosen Ausblicke auf Oberrheinebene, Kaiserstuhl, Schwarzwald, Schweizer und Französische Alpen sowie Lothringisches Schichtstufenland nehmen wir uns nur kurz Zeit.

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Danach fahren wir wieder über zunächst stark befahrene, später über enge Bergstraßen Richtung Kayersberg. Der Ort, nordwestlich von Colmar an der Elsässer Weinstraße gelegen, zählt ebenfalls zu den schönsten französischen Dörfern. Kayersberg ist der Geburtsort von Albert Schweitzer. Wir schlendern durch den von aufwändig verzierten Fachwerkhäusern geprägten Ortskern. Und egal wohin man schaut: Blumenschmuck in allen Farben und Variationen.

Als wir zum Parkplatz zurückkehren, läuft Bernhard in komischer Verzweiflung und spähenden Auges auf und ab. In der Hand schwingt er einen Büstenhalter. Während unserer Abwesenheit hat ihm eine Unbekannte(??) das Dessous unter seine Fahrertür gelegt. Nachdem es uns hier an Ort und Stelle nicht gelingt, das pikante Geheimnis :) zu lüften, machen wir uns auf den Weg ins Hotel.

Zum Ende des Tages bohren sich ein paar Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke und tauchen die Landschaft in einen spektakulären Bronzeton. Gleich darauf sitzen wir wieder bei einem leckeren Abendessen. Vorab stoßen wir an mit einem weiteren Glas Sekt – auf den Geburtstag von Dieter.

Danach geht ein Dankeschön samt kleinem Präsent an die Organisatoren:

Petra und Peter haben die Tour mit absoluter Perfektion vorbereitet und uns sicher und kenntnisreich durch die Rheinebene und die Vogesen gelotst.

Den Rest des Abends verbringen wir im intensiven Gespräch und dem einen oder anderen Gläschen Alkohol in der Hotelbar.

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Sonntag – Mondhalde, Weinverkostung im Winzerhaus Fritz-Schmitt, Rückreise

Kofferpacken, Frühstück, Check-out, Briefing, Abfahrt.

Nochmals in geschlossener Reihe den Münsterberg hinunter, nochmals eine gemeinsame Fahrt Richtung Kaiserstuhl. Auf dem Aussichtspunkt Mondhalde (354 m) lassen wir den Blick ein letztes Mal über die Ausflugsziele der letzten Tage schweifen.

Die ersten Tour-Teilnehmer verabschieden sich, die übrigen machen sich über Sasbach, Marckolsheim und Sélestat auf den Weg nach Ottrott. Hier im Winzerhaus Fritz-Schmitt erwartet uns außer einer Weinprobe noch ein kleiner Abschiedstrunk der Tourleitung. Bei einem Gläschen Crémant (ähnliches Herstellverfahren wie beim Champagner) stoßen wir ein letztes Mal an auf die absolut gelungene Tour (Fahrstrecke gesamt ca. 500 km) und auf ein baldiges Wiedersehen.

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Womit ich jetzt am Ende des Berichts angekommen bin.

Ich hoffe, dass Ihr nicht zuletzt damit unsere gemeinsam verbrachten Tage in guter Erinnerung behaltet und freue mich auf ein Wiedersehen bei bester Gesundheit. Genießt Eure Ausfahrten mit dem Roadster und lasst es Euch gut gehen!

Au revoir



und herzliche Grüße von

Traudl Wirsing